Bürgermeister lobt sich selbst über den Klee

EINDIMENSIONAL Der Wahlkampfauftritt von Bürgemeister Olaf Scholz im Altonaer Museum begann mit lautstarken Protesten und endete letztlich in einem ermüdenden Monolog

Dass sein Wahlkampfauftritt im Altonaer Museum am Dienstagabend kein Heimspiel werden würde, obwohl er in Altona politisch groß geworden ist, war Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) sicherlich klar. So stand auch eine Hundertschaft Polizei bereit.

Die Veranstaltung, die als „Gespräch mit Olaf Scholz“ angekündigt worden war, begann turbulent. „Olaf, Olaf“-Rufe übertönten seine Rede. Unterstützer der Lampedusa-Gruppe hatten ein Transparent mit der Aufschrift „Refugees welcome“ mitgebracht und untermauerten ihre Position lautstark: „Olaf Scholz genug gehetzt, Bleiberecht wird durchgesetzt.“ Erst als Polizisten die „Störer“ entfernten und potenzielle SPD-Wähler die Stühle im Museum besetzten, nahm Scholz die erste Frage entgegen. Zum angekündigten Gespräch kam es aber nicht.

Scholz antwortete auf die Fragen in minutenlangen Monologen und ließ keine Nachfragen zu. Auf die Frage, wie er es mit der Bebauung des Zeise-Parkplatzes mit einem Büro-Klotz halte, verwies er auf den Bau von 6.000 Wohnungen und auf die Neue Mitte Altona. Verdichtung sei notwendig, in Shanghai etwa lebten 15 Millionen Menschen auf der Fläche Hamburgs und in San Francisco koste ein Mini-Appartment 1.500 Dollar Miete im Monat. Außerdem sei neben dem Zeise-Kino doch immer Kreativ-Gewerbe gewollt worden.

Auf Flüchtlinge angesprochen, lobte Scholz den „souveränen Umgang der SPD-Senats mit Flüchtlingen“, erwähnte, dass die Mittel 2014 auf 300 Millionen Euro aufgestockt worden seien, überall neue Unterkünfte entstünden und dass er das Verwaltungsgerichtsurteil gegen die Flüchtlingsunterkunft an den Sophienterrassen „nicht akzeptieren“ werde. Das fanden dann sogar seine Kritiker gut.  KVA