Merkel versteht Proteste

BANKEN Kanzlerin plant Regierungserklärung zur Finanzkrise

BERLIN rtr/afp | Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat großes Verständnis für die weltweiten Proteste gegen Banken und den Kapitalismus geäußert. „Die Kanzlerin kann auch persönlich verstehen, dass die Menschen auf die Straße gehen“, sagte Merkels Sprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Die Regierung nehme die Proteste sehr ernst: „Darin drückt sich eine tiefe Sorge aus und auch ein berechtigtes Gerechtigkeitsverlangen der Menschen.“ In der internationalen Finanzwelt herrsche noch keine soziale Marktwirtschaft und soziale Verantwortung. „Es ist noch nicht gelungen, der internationalen Finanzwelt die Regeln zu geben und die Zügel anzulegen, die wir in Deutschland wünschenswert finden.“ Am kommenden Freitag will Merkel eine Regierungserklärung zur Finanzkrise abgeben. SPD-Chef Sigmar Gabriel und Linke-Politiker Oskar Lafontaine verlangten eine Neuordnung des Bankensystems. Die Investment- und Geschäftsbanken müssten voneinander getrennt werden, damit die Sparkonten künftig geschützt seien, sagte Gabriel. Die Proteste gegen die Macht der Banken gingen unterdessen weiter. In Frankfurt, Amsterdam und London campierten Demonstranten.

Schwerpunkt SEITE 4

Meinung + Diskussion SEITE 12