SPRACHFOLKLORE: MÜNCHEN STEHT GANZ IM ZEICHEN VON WAS AUCH IMMER

München zieht aber auch alle Arten von Folkloregruppen an! „München im Zeichen von Separatisten und Dschihadisten“, meldete gestern AFP. Das klingt wie eine Festtagsmeldung, als ob Separatisten und Dschihadisten wie Trachten tragende Gebirgsschützen durch die Straßen ziehen. Aber das kennt München ja aus seiner Geschichte. Als „Hauptstadt der Bewegung“ stand es schon einmal ganz im Zeichen der Nationalsozialisten. Und als Austragungsort der Olympischen Spiele 1974 stand es im Zeichen der Jugend der Welt. Und als Tummelplatz der Schickeria steht es traditionell im Zeichen der Kir Royalisten. Und als Bierzeltzentrale steht es jeden Oktober im Zeichen der internationalen Saufbeidl. Und als Heimat des weltbesten Fußballteams steht es ständig im Zeichen der Freunde des Kicks. Und jetzt steht München eben unter dem Einfluss von Separatisten und Dschihadisten. Auch wenn es nur die jährlich stattfindende Münchner Sicherheitskonferenz ist und die französische Nachrichtenagentur Agence France Press mit einer Metonymie in einer Redewendung missverständliche Zeichen sendet.