Umsonst rein!

Dialekte sind eine feine Sache. Viel davon gibt es heute im Zucker zu hören: Mit zwölf Film-Beiträgen klappern die Veranstalter Interfilm Berlin die deutschsprachigen Regionen ab. Zuhören und schwatzen lassen, heißt es dementsprechend ab 20.30 Uhr. Und wer weiß: Vielleicht versteht man auch ein bisschen was.

Sollte Ihnen am Freitag nach einer Finissage sein, klopfen Sie doch einmal um 20 Uhr beim Kulturbunker an. Dort versprechen die „Pförtner“ mit ihren Werken den „Höhepunkt ihrer Expressiverleuchtung“. Die vier Künstler aus Hannover zeigen, was deren Beschäftigung in einem Pförtnerhäuschen mit sich brachte: Skizzen, Fotos und auch eine raumergreifende Installation ist dabei. Da in der Ankündigung Attribute wie „Wahnsinn“, „zerhacken“ und „Kunstscheiß“ vorkommen, lässt sich gut vorstellen, wie stumpfsinnig Arbeit sein kann.

Oder Sie verbessern Ihr Französisch – und entscheiden sich für eine zweisprachige Lesung: András Dörner liest um 19.30 Uhr im Institut Français aus Abdelkader Djemaïs „Gare du Nord“. Das Buch handelt von drei Rentnern nordafrikanischer Herkunft, die in Frankreich leben und immer wieder am Bahnhof in Paris zusammenkommen, um dort während der Ankunft und Abfahrt der Fernverkehrszüge von ihrer Heimat zu träumen. So bekommt dieser Ort eine besondere Bedeutung für die drei: Nicht nur der Sehnsucht, sondern auch der Geborgenheit.

Tanzen lässt sich am Freitag ebenfalls umsonst: Im Römer legt DJ Rockhaus ab 22 Uhr fleißig Rock, Metal und Punk auf.

Noch mal zurück zum Berufsleben: Am Montag öffnet das Café Litfass mit Mitgliedern des Schauspielensembles das Theaterfenster ab 20 Uhr. Passagen aus dem Stück „Hauptsache Arbeit“ von Sibylle Berg erzählen nicht ohne Zynismus von einem Betriebsausflug. Der Chef einer Versicherungsgesellschaft lädt seine Angestellten zu einer Fahrt auf einem Vergnügungsdampfer ein. Was ganz erholsam klingt, wird bald zum Spießrutenlauf um den eigenen Arbeitsplatz – für die Protagonisten anstrengend, für das Publikum mit Witz gepaart. CRN