Grünes Gewissen für Afghanistan

Krista Sager begründet vor der Basis ihre Zustimmung zum Bundeswehr-Mandat

Die grüne Bundestagsabgeordnete Krista Sager begründete auf dem Parteitag, warum sie bei der Abstimmung am Freitag im Bundestag für die Fortsetzung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan votieren werde. Es sei eine „Gewissensentscheidung“, erklärte Sager: „Ich kann und will nicht anders abstimmen.“

Unter Tränen erinnerte Sager an das Morden in Bosnien Mitte der 90er Jahre. Im Sommer 1996 hatte sie als grüne Parteichefin auf einer Informationsreise vor Ort „begriffen, dass grüne Außenpolitik Realpolitik sein muss“. Angesichts der Opfer der Massaker „bestand das, was wir auf Parteitagen debattiert hatten, nicht vor der Realität“. Das gelte jetzt auch für Afghanistan: „Ich bitte Euch, das zu respektieren.“

Zuvor hatte Parteichefin Anja Hajduk erklärt, sich der Stimme enthalten zu wollen. Zwar teile sie Sagers Meinung, wolle aber das Votum des Sonderparteitages Mitte September in Göttingen befolgen. Fast alle RednerInnen in der anschließenden Debatte forderten hingegen auch Hajduk auf, mit Ja zu stimmen. „Es gibt kein quotiertes Gewissen“, sagte der Ex-Abgeordnete Martin Schmidt. „Steht zu euren Überzeugungen, die GAL in Hamburg hält das aus.“ SMV