hiphop-wm in halle 7
: Weltmeister made in Bremen

„Wie fühlt es sich an, ein Mädchen auf den Mund zu küssen?“ Im Zuge einer HipHop-Weltmeisterschaft werden die wirklich wichtigen Fragen des Lebens en passant gleich mitgeklärt. Seit sechs Jahren ist Bremen Austragungsort der streetdance competition, zu der fast 4.000 TeilnehmerInnen aus 34 Ländern anreisen. Man kann getrost sagen: Endlich mal ein Event, mit dem Bremen die Superlative sucht, ohne auf der Nase zu landen – und jahrelang Millionenbeträge abstottern zu müssen.

Während die pausierenden participants auf der Bürgerweide den Erfahrungsaustausch suchen, wird in Halle 7 um nicht mehr zu steigernde Titel gerungen: Bremen produziert in nur fünf Tagen 28 Weltmeister! Diese stattliche Quote verteilt sich auf die Sparten HipHop, Breakdance und Electric Boogie – als Urform dieses irgendwie pantomimisch gemeinten Break-Ablegers gilt Michael Jacksons „Moonwalk“. Bei genauerer Betrachtung befindet sich die HipHop-WM allerdings auf dem Weg der Verwässerung: In der Teilnehmer-Kategorie productions, ursprünglich eingeführt, um Gruppen mit über 25 AkteurInnen den WM-Trip zu ermöglichen, finden sich mittlerweile alle möglichen styles – die mit street höchstens das „st“ gemein haben.

Aber was soll uns Purismus, wenn in und vor der Halle das Teenie-Leben pulsiert. „Wir werden nicht die Letzten!“, ruft ein herbei rennendes Mädchen begeistert, während ihre MitstreiterInnen schon beim warm up schwitzen: „Die da drinnen sind voll schlecht.“ Wer hingegen die Besten wurden, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. HB