Durchbruch nach Warnstreiks

EINIGUNG Streit um „Zukunftstarifvertrag“ beim Flugzeugbauer Airbus ist beigelegt

Der Zukunftstarifvertrag enthält eine gravierende Wende in der Unternehmensphilosophie

Der Konflikt um den Zukunftstarifvertrag für 16.500 Beschäftigte bei Airbus ist beendet. IG Metall, Gesamtbetriebsrat und Management des Flugzeugbauers einigten sich gestern darauf, die Beschäftigung und die Standorte Hamburg, Bremen, Stade und Buxtehude bis 2020 festzuschreiben. „Die Warnstreiks und das entschlossene Auftreten der Beschäftigten brachten den Durchbruch“, sagte IG Metall-Verhandlungsführer Daniel Friedrich. Es habe sich gezeigt: Die Zukunft des Unternehmens lasse sich „nur gemeinsam mit Beschäftigten sichern“.

Auch der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der „Airbus Operations“, Johann Dahnken, war zufrieden. „Arbeitnehmervertreter und Geschäftsführung haben sich zu einer neuen Kultur der Zusammenarbeit bekannt“, sagt Dahnken. „Gemeinsam wollen wir die Zukunft gestalten.“

Der Zukunftstarifvertrag enthält eine gravierende Wende in der Airbus-Unternehmensphilosophie. So steht die „selbst organisierte Teamarbeit“ im Vordergrund. Outsourcing von Produktionen darf nur in Mitbestimmung des Betriebsrates vorgenommen werden. Die Ausbildungsquote liegt bei fünf Prozent, Auszubildende werden grundsätzlich nach der Lehre übernommen oder für ein Studium freigestellt.

In Kraft bleibt der „Siduflex“-Vertrag, der „produktionsorientierte Freizeitregelungen“ während schleppender Auftragslage ermöglicht. Ursprünglich hatte Airbus ihn gekündigt. KVA