Das Fass ist noch nicht übergelaufen

UMWELT Speicher für Abwasser im Osthafen bekommt neue Chance

Bei dem umstrittenen Offshore-Abwasserspeicher im Osthafen gibt es Bewegung: Laut Philipp Magalski, Umweltsprecher der Piraten im Abgeordnetenhaus, will das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg einer Verlängerung der Betriebsgenehmigung zustimmen. Damit rückt der Bezirk offenbar von seiner ablehnenden Haltung gegenüber dem innovativen Konzept ab.

Die von der Luri GmbH im Osthafen unter Wasser installierte Anlage befindet sich seit April 2013 in der Testphase. Sie stellt eine Lösung für regelmäßige Verschmutzungen der Spree dar, die aus dem Prinzip der Mischkanalisation resultieren. Dabei wird nach sehr starken Niederschlägen eine Mischung aus Regen und Abwasser in den Fluss geleitet. Der an eines der Überlaufrohre angeschlossene Speicher fängt dieses Schmutzwasser auf und leitet es später zurück in die Kanalisation.

Senat zeigt sich skeptisch

Die Senatsumweltverwaltung hatte sich im November skeptisch zu einer Übernahme des Speichers durch die Wasserbetriebe geäußert. Begründung: Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg stehe der Anlage kritisch gegenüber. Tatsächlich sagte Baustadtrat Hans Panhoff (Grüne) der taz, er habe „städtebauliche Bedenken“ gegenüber dem System.

Zwar geht es bei der nun in Aussicht gestellten Genehmigung nur um die Verlängerung der Testphase. Aber Pirat Magalski glaubt, dass sich die Einstellung des Bezirksamts geändert hat. Möglicherweise habe der Baustadtrat politischen Druck bekommen. Auch bei den grünen Kollegen im Abgeordnetenhaus, so Magalski, sei dessen ablehnende Haltung auf Unverständnis gestoßen. CLP