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Josef Depenbrock, 45, Chefredakteur und Geschäftsführer der Berliner Zeitung, hat gestern vor seiner Redaktion die vom Spiegel kolportierten Sparvorgaben von rund 2 Millionen Euro beim Blatt dementiert (taz von gestern). Die Zahlen seien falsch, die vom Spiegel genannten Renditeziele (17 statt 12 Prozent) unrealistisch, zitieren Mitarbeiter ihren Chef. Selbst wollte der gestern allerdings nichts sagen: Wegen der „Doppelbelastung“ in Sachen Geschäftsredakteursjob gebe Depenbrock derzeit keine Interviews, teilte sein Büro mit. Aber vielleicht naht ja bald Abhilfe: Bei der Berliner Zeitung sind aktuell gleich drei Stellen für stellvertretende ChefredakterInnen ausgeschrieben. (taz)

Die Redaktion von Polittalkerin Anne Will, 41, will den Vorsitzenden der Lokführergewerkschaft GDL, Manfred Schell, 64, nicht kurzfristig ausgeladen haben. Dies hatte die GdL behauptet. Schell sei angefragt worden, ob er sich den Termin freihalten könne, hieß es gestern bei der Produktionsfirma Will Media. Dann habe die Redaktion aber wegen des geplanten Schwerpunkts der Sendung zur Privatisierung der Bahn eine andere Zusammensetzung festgelegt. Für die GdL-Position durfte stattdessen der Lokführer Frank Werner vom Normalmenschen-Sofa am Sendungsrand sprechen. (dpa/taz)

Leo Kirch, 80, Stehaufmännchen, und die Deutsche Fußball-Liga wollen nach Angeben der Frankfurter Rundschau gemeinsame Sache machen und per „Bundesliga-TV“ Fernsehfußball anbieten. (taz) sport seite 19

Die Financial Times Deutschland, 7, nicht eben profitable Wirtschaftszeitung, muss weiter nach einem Käufer für den 50-Prozent-Anteil des britischen Financial-Times-Mutterhauses Pearson suchen: Auch wenn es Spiegel-Verlag-Geschäftsführer Mario Frank gern anders hätte, will sich die machtvolle Mitarbeiter-KG des Spiegel wie erwartet (taz vom 12. 9.) nicht für einen Einstieg beim defizitären Blatt hergeben. Dabei versucht die FTD gerade eisern, mehr Geld durch Werbung zu verdienen: Sie hat gestern ihre Titelseite an Mercedes-Benz verkauft und sich selbst zur Beilage in einer vierseitigen Anzeigenstrecke für die neue R-Klasse degradiert. (taz)