Freie Hebammen in Hamburg im Ausstand

STREIK Geburtshelferinnen fordern angesichts steigender Versicherungsbeiträge mehr Geld

Rund 100 freiberufliche Hamburger Hebammen haben am Donnerstag für eine bessere Bezahlung demonstriert. Die Kundgebungen an drei Orten in der Hansestadt waren Auftakt einer zweitägigen Streikaktion. Sie steht unter dem Motto: „Wenn wir von unserer Arbeit nicht leben können, werden wir sie auch nicht erbringen!“ Die Hebammen wollen damit Druck auf die bundesweiten Verhandlungen mit den Krankenkassen ausüben. Gefordert werde eine Anhebung der Hebammen-Gebühren um 30 Prozent, sagte die Vorsitzende des Hebammenverbandes Hamburg, Susanne Lohmann.

Ausgenommen von dem Streik seien die Geburtshilfe und Notfälle. „Die ambulante Betreuung, Beratungen oder Kurse fallen aber aus“, sagte Lohmann. Auch in anderen Bundesländern hatten die Hebammen in den vergangenen Monaten ihre Arbeit niedergelegt.

Die Kosten der Hebammen seien stark gestiegen, erklärte Lohmann. Viele müssten noch einen Nebenjob annehmen, um über die Runden zu kommen. Vor allem die Erhöhung der Berufshaftpflichtversicherung im vergangenen Jahr bedrohe die Existenz. Die Haftpflichtversicherung für die Geburtshelferinnen betrage nun allein rund 3.700 Euro pro Jahr.

Der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft hatte die Anhebung der Prämien mit explodierenden Heil- und Pflegekosten begründet. Weil die Lebenserwartung gestiegen sei, seien auch die Schadensleistungen höher geworden. (dpa)