konservative blätter stöhnen über den 40. todestag von ernesto che guevara
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In Sofia kommentiert Dnewnik: Die Legende Che Guevara ist eine äußerst erfolgreiche Erfindung der Linken. Hätte ihr ideologisches Vorbild aber gesiegt, dann hätte sich der Stalinismus als politisches System in der Welt durchgesetzt.

In Madrid schreibt ABC: Vierzig Jahre nach seinem Tod findet die Figur Ernesto Guevaras immer noch glühende Anhänger. Was bei diesem Phänomen überrascht, ist nicht, dass der Che auf den Esplanaden gefeiert wird, die von der kubanischen Diktatur mit Gewalt gefüllt werden, sondern auch in den Redaktionen einiger Medien und unter den Anhängern der demokratischen Linken in Europa. Offensichtlich zählt es wenig, dass die Berliner Mauer gefallen ist und dass die Bilanz der revolutionären Utopie, für die der Che gekämpft hat, sich als totalitärer Albtraum entpuppte.

Le Dauphiné Libéré aus Grenoble höhnt: Was bekäme der Che, wenn er heute noch leben würde? Vielleicht den Nobelpreis – man weiß ja, dass die skandinavischen Weisen gerne auf Legenden surfen. Ja, aber was für einen Preis könnte man Ernesto verleihen? Den Friedensnobelpreis? Nein, das war Spaß. Es gäbe da noch die Trophäe für die permanente Revolution, an die die Geschworenen von Stockholm oder Oslo noch nicht gedacht haben – und auch nicht an den Preis für das bedruckte T-Shirt, der sicherlich der angemessenste wäre.