IN ALLER KÜRZE

Sparen bei den Kleinsten

In seltener Einigkeit haben Linkspartei und CDU gestern heftig gegen rot-grüne Kürzungspläne im Kita-Bereich protestiert. Die Rede ist von rund 910.000 Euro, die kurzfristig eingespart werden sollen. Die CDU will „alle Hebel in Bewegung setzen“, um die bestehende Betreuungs- und Versorgungsqualität zu sichern. Der grünen Sozialsenatorin Anja Stahmann warf die CDU „Wortbruch“, Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) „Scheinheiligkeit“ vor. Die Linke kritisierte die Sparpläne als „hinterrücks“ und „widersinnig“. „Kaum zu begreifen“ sei auch die Idee des Sozialressorts, das Geld beim Mittagsessen zu sparen.

Bei Sozialleistungen spitze

Nirgendwo bekommen so viele Menschen eine Grundsicherung im Alter oder bei Erwerbsminderung wie in Bremen. 21 je 1.000 EinwohnerInnen in Bremen haben Ende vergangenen Jahres Sozialleistungen bezogen, in Niedersachsen waren es 13 von 1.000 Einwohnern, teilte das Statistische Bundesamt mit. Die Zahl der Hilfebezieher stieg bundesweit im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 Prozent. Das Geld erhalten Menschen ab 18 Jahren, die aus gesundheitlichen Gründen oder wegen ihres Alters ihren Lebensunterhalt nicht mehr selbst bestreiten können.

Sieben Stadionverbote

Der SV Werder Bremen hat sieben bundesweit und bis 2015 geltende Stadionverbote ausgesprochen. Betroffen sind jene rechtsradikalen Hooligans, die für den Überfall auf den Ostkurven-Saal im Weser-Stadion von 2007 soeben zu Geldstrafen verurteilt wurden. Fünf der sieben Verurteilten waren bereits im Februar mit einem Stadionverbot bis 2013 belegt worden. „Wir sind froh, dass wir nun endlich handeln konnten“, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme des Vereins. Werder Bremen habe erst nach Prozessende von der Staatsanwaltschaft die Adressen der Verurteilten erhalten.

Streit um Giga-Liner

Mit „Unverständnis“ reagiert die Handelskammer auf das Nein des grünen Umweltressorts zu einem Feldversuch mit sogenannten „Giga-Linern“ in Bremen, also LKW mit einer Länge von bis zu 25 Metern. Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein beteiligen sich an dem Test. Die Handelskammer sieht Bedarf in Bremen und will zumindest einzelne Strecken freigeben. Die CDU dagegen wartet ab und will erst einen Bericht des Verkehrssenators hören.

Hajo Antpöhler ist tot

Der Bremer Künstler und Sammler Hajo Antpöhler ist tot. Er starb bereits am 15. Oktober. Der 1930 geborene Antpöhler war Gymnasiallehrer und arbeitete seit den 70er-Jahren als Künstler mit auch internationalen Ausstellungen. Außerdem wirkte er lange Jahre als Ausstellungsmacher. Die Städtische Galerie ehrt ihn im November mit einer schon länger geplanten Ausstellung.

Preis verliehen

Der mit 3.000 Euro dotierte Hilde-Adolf-Preis der Bürgerstiftung wurde gestern an die Initiatorinnen des Projektes „Garten der Kulturen“ verliehen. Eine lobende Anerkennung ging an die im Sudan geborene Bremerin Etmad Osman. Gesucht waren „praktische Beispiele des Zusammenlebens mit Menschen ausländischer Herkunft als positive Antwort auf die aktuelle Integrationsdebatte“. Es gingen 13 Bewerbungen ein. (taz)