Schnell ins Konzert!

Zwar geht ja dann doch einiges, aber die Melvins spielen am Dienstag im Lagerhaus natürlich das Konzert des Monats (siehe Aufmacher).

Bei entsprechender Geschmackslage wird man sich auch am Montag im Schlachthof bestens amüsieren. Dann nämlich kommen mit dem Boban & Marko Markovic Orchestra aus Serbien und der rumänischen Fanfare Ciocarlia die beiden beliebtesten Blaskapellen vom Balkan unter dem Motto „Balkan Brass Battle“ nach Bremen. Fragt sich, ob es eine Schlacht wird oder doch eher ein gemeinsamer Partyexzess. Beginn jedenfalls um 20 Uhr. Vorher gibt es noch ein wahrscheinlich auch recht unterhaltsames Konzert in der Friese: Da spielen am heutigen Samstagabend Zosch, Snob Value und Thought Assault. Erstere kommen aus Köln und sind zwar keinesfalls karnevalistisch kontaminiert, geben aber durchaus musikalische Anlässe für ein Tänzchen, sofern man zu synthesizer-angetriebenem Punk neigt. Snob Value aus Wiesbaden erinnern angenehm an den Hardcore der 80er-Jahre, bevor ihm Metal injiziert wurde. Thought Assault aus Freiburg sind dann schon eher das, was man von der Friesen-Crew gewohnt ist: punkiger Hardcore, politisch engagiert und am Gesang paritätisch besetzt, schnell, schmutzig, solide. Beginn wahrscheinlich um 21 Uhr herum.

Ganz anders klingt es, wenn Marketa Irglova im Rahmen von „Women in (e)motion“ auftritt. Die tschechische Sängerin gewann im zarten Alter von 20 Jahren einen Oscar für den Song „Falling Slowly“, den sie mit ihrer damaligen Band The Swell Season für den Film „Once“ gestiftet hatte. Mit samtener Stimme, zartem Klavierspiel und einer vierköpfigen Band, zu der auch die iranische Percussionistin Aida Shahghasemi gehört, tritt Irglova am Dienstag ab 20 Uhr im Moments auf.

Hazmat Modine waren bereits mehrfach zu Gast in Bremen. Ihre eigenwillige Mischung aus Blues, Rocksteady, Karibik- und Balkan-Stilen und was nicht noch haben sie gerade auf ein hochgelobtes zweites Album transportiert. Interessanter Stoff, den Sie sich am Donnerstag ab 20 Uhr im Schlachthof anhören können. Andreas Schnell