IN ALLER KÜRZE

Angekommener Islam

Eine andere Infrastruktur für Muslime in Deutschland im Vergleich zu den 1950er Jahren erkennt Mustafa Yoldas, Vorsitzender des Rats der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg. „2.500 Moscheen bundesweit heute – ich denke, das zeigt deutlich das Bekenntnis der Muslime zu dieser Republik“, sagte er gestern vor rund 100 geladenen Gästen, die aus Anlass des 60-jährigen Jubiläums der Deutschen Muslim Liga e. V. (DML) in die „Blaue Moschee“ gekommen waren. Der DML-Vorsitzende M. Belal El-Mogaddedi wünschte sich etwas mehr Bereitschaft von Nicht-Muslimen, zuzuhören. Die DML wurde ursprünglich von konvertierten muslimischen Deutschen in Hamburg gegründet und zählt heute bundesweit gut 500 Mitglieder.  (epd)

Schwächelnde Besucher

Weniger Besucher als im Vorjahr hat die gestern zu Ende gegangene Messe „Reisen Hamburg“ angelockt. Rund 70.000 Interessierte informierten sich nach Angaben der Veranstalter an fünf Tagen über Tourismusangebote. Im vergangenen Jahr waren mehr als 78.000 Menschen gekommen. Etwa 900 Aussteller hatten seit Mittwoch in acht Messehallen für ihre Angebote geworben. Die nächste „Reisen Hamburg“ soll am 17. Februar 2016 ihre eröffnen.  (dpa)

Kritik am Arbeitgeber Bundeswehr

Gegen die Beteiligung der Bundeswehr an der Ausbildungsmesse „Einstieg Hamburg“ haben am Sonntag Aktivisten protestiert. Unter dem Motto „Bildung ohne Bundeswehr“ zeigten sie ein Poster zum Bundeswehreinsatz im afghanischen Kundus, bei dem 142 Zivilisten zu Tode kamen. Mit ihrem Stand möchte die Armee Jugendliche für die Soldatenlaufbahn rekrutieren.  (taz)

Kündigungen ausgesprochen

Das Hamburger Abendblatt hat einem Bericht des Handelsblatts zufolge 14 Pauschalisten „unlängst“ gekündigt, zumeist mit der Begründung, sie seien scheinselbständig. Deshalb dürften sie mindestens ein halbes Jahr nicht für das Blatt arbeiten. Das einstige Hamburger Springer-Flaggschiff Abendblatt war vor einem Jahr von der Funke-Mediengruppe übernommen worden und kooperiert derzeit noch mit der Lokalredaktion der Tageszeitung Die Welt.  (taz)

Linke einig gegen Olympia-Bewerbung

Die Linksfraktionen von Bund und Ländern haben sich unter den bisherigen Voraussetzungen gegen Olympische Spiele in Deutschland ausgesprochen. „Wir sind uns mit den Berliner Mitgliedern der Linken einig, dass Olympische Spiele nur kommen können, wenn sie nachhaltig sind, wenn die Kosten transparent und niedrig sind“, sagte Hamburgs Linksfraktionsvorsitzende Dora Heyenn am Samstag. Gebraucht werde mehr Sport anstelle von Geschäften mit dem Sport. Der Deutsche Olympische Sportbund will im März entscheiden, ob er sich mit Hamburg oder Berlin um die Olympischen Sommerspiele 2024 bewirbt.  (dpa)

Segensreiche Leibesübungen

Innen- und Sportsenator Michael Neumann (SPD) hat auf die Integrationsfunktion des Sports in der Gesellschaft hingewiesen. „Es gibt kein jüdisches Abseits, kein muslimisches, kein römisch-katholisches“, sagte Neumann der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. „Unrecht, Diskriminierung, mangelnde Gleichstellung sind nicht gottgegeben, sondern von Menschen gemacht.“ Der Sport habe die Aufgabe, dagegenzuhalten. „Aber er kann nicht Probleme lösen, an denen Politik scheitert.“  (dpa)

Frachter auf Grund

Im dichten Nebel ist am Freitagabend ein mit 1.600 Tonnen Weizen beladener Frachter auf der Elbe havariert. „Das Schiff lief an einem Steinhaufen auf Grund und drohte zu sinken“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Samstagmorgen. Ein Löschboot sicherte den auf der Süderelbe schrägliegenden Frachter, ein Schwesterschiff übernahm die Ladung. Gegen drei Uhr am Samstagmorgen war der Frachter nach Feuerwehrangaben freigeschleppt. Ein Sachverständiger sollte den 85 Meter langen und zwölf Meter breiten Frachter begutachten.  (dpa)