Ein Fan und Nationaltrainer

Pál Dárdai stellt richtig. Nur weil der neue Trainer von Hertha BSC etwas geschafft hat, das sein gefeuerter Chef und Kollege Jos Luhukay zuletzt nicht mehr zu bewirken vermochte, ein Sieg der Berliner nämlich, sei er „kein Zauberer“, sagte Dárdai nach dem 2:0-Sieg beim FSV Mainz. Vor zwei Tagen habe er die Spiele noch „geschaut wie ein Fan“, und jetzt habe er nur „ein bisschen Glück“ gehabt. Was jetzt komme, sei Arbeit. „Ich habe auch Fehler gesehen, die korrigiert werden müssen.“

Nicht nur in Berlin traut man Dárdai zu, Fehler zu korrigieren: Der 38-Jährige ist derzeit auch Nationaltrainer von Ungarn für die Dauer der EM-Qualifikation. Hertha BSC allerdings vermerkte auf der Vereins-Website bei der Vorstellung des neuen Coachs lediglich, dass der auch die klubeigene U15 trainiert.

Die Erklärung, was Dárdai anders macht als sein Vorgänger Luhukay, übernahm Manager Michael Preetz: „Es ging darum, Verkrampfung zu lösen. Der Hauptanteil seiner Arbeit war im mentalen Bereich angesiedelt“, so Preetz, der selbst in die Kritik geraten ist. Schließlich ist Dárdai schon der siebte Trainer in Preetz’ Amtszeit – und die dauert erst fünfeinhalb Jahre.