Mann froh über Mord an Ehefrau

MÜNCHEN taz ■ Mit zwei gleichlautenden Plädoyers haben gestern vor dem Landgericht München I Staatsanwaltschaft und Verteidigung die Beweisaufnahme im „Ehrenmord“-Prozess beendet. Beide plädierten auf Mord und lebenslange Haft. Oberstaatsanwalt Peter Bojet erklärte, der Mord an Sazan B. sei „keine Tat der Ehre, sondern eine Tat der Schande“ gewesen, die auch nicht durch kulturelle Hintergründe zu entschuldigen sei. Der Verteidiger des Angeklagten erklärte die Tat mit einer monatelangen aufgestauten Erniedrigung durch das Opfer, R.s Exfrau. Er plädierte dennoch auf „Mord aus niedrigen Beweggründen“. Der Täter sagte: „Für mich war das richtig, ich bin sehr froh, die Tat begangen zu haben.“ Aus seiner Heimat habe er inzwischen die Nachricht bekommen: „Schade, dass du das nicht früher gemacht hast.“ MH