Behörde kannte Ärztefehler

BESTRAHLUNG Die Rolle der Gesundheitsbehörde im Strahlen-Skandal wird extern untersucht

Nach Kritik am Umgang der Gesundheitsbehörde mit der fehlerhaften Strahlenbehandlung von Krebspatienten an der Asklepios-Klinik St. Georg soll eine Sonderkommission die Angelegenheit überprüfen. Zudem schaltete die Behörde den Kieler Strahlenmediziner Bernhard Kimmig ein. Der emeritierte Professor soll die vorliegenden Stellungnahmen extern bewerten.

Die Gesundheitsbehörde war bereits seit April 2013 darüber informiert, dass die zu niedrige Bestrahlung ein Ärztefehler war. Anzeige hatte die Behörde nicht erstattet. Aus heutiger Sicht wäre es besser gewesen, die Staatsanwaltschaft zu informieren, räumte ein Behördensprecher ein. Der Asklepios-Konzern behauptete, es habe sich um ein Software-Problem des Bestrahlungsgerätes gehandelt. Zwischen 2010 und 2013 wurden zehn Patienten zu schwach bestrahlt – sieben von ihnen starben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung.

Grüne und Linke werfen dem Senat Untätigkeit vor. „Warum hat die Behörde fast zwei Jahre lang nicht aktiv gehandelt – obwohl es um Menschenleben ging?“, fragte Katharina Fegebank (Grüne).  (taz/dpa)