Grüne Seepferdchen

In ihrem Wahlprogramm wollen Niedersachsens Grüne besonderes Gewicht auf Umwelt und Bildung setzen

Raimund Nowak hat viel gelernt: Über lang- und kurzschwänzige Seepferdchen und auch die „besondere Gender-Perspektive“ des in tropischen Gewässern lebenden Tierchens. Es sei, sagt Niedersachsens Grünen-Chef, „das einzige Tier, bei dem die Männer die Kinder austragen“.

Seepferdchen nämlich wollen die Grünen auf ihren Wahlplakaten anstatt des springenden Niedersachsen-Rosses zeigen – Slogan: „Niedersachsen-Wappen 2020?“ Mit der Kampagne wollen die Landesgrünen darauf hinweisen, dass das Land bei einer Klimakatastrophe überflutet werden könnte.

Am Wochenende will die Partei ihr Wahlprogramm mit den Schwerpunkten Umwelt und Bildung bei der Landesdelegiertenkonferenz in Oldenburg beschließen. 150 Änderungsanträge liegen vor, darunter zur Biomasse, zum Zeitpunkt der Einführung und zu Klassenstärken der „Neuen Schule“, sagte die Co-Vorsitzende Dorothea Steiner.

Zehn Prozent der Stimmen wollen die Grünen erreichen und damit die FDP überholen. 2003 hatten sie noch 7,6 Prozent eingefahren, die Liberalen 8,1. Eine Koalition mit der CDU schloss Nowak gestern aus, und die Linke komme nicht in den Landtag. „Wir setzen“, sagte Steiner, „auf uns selber.“ ksc