LESERINNENBRIEFE
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Bemerkenswert dünn

■ betr.: „Aus Mangel an Relevanz“ taz.nord vom 6. 2. 15

Nur auf diesem Weg des öffentlichen Drucks scheint es mir möglich, Kühne + Nagel – wie verschiedene andere große deutsche Unternehmen – dazu zu zwingen, sich offen und ungeschminkt mit diesem Teil der Firmengeschichte auseinanderzusetzen. Zumal das Unternehmen und die Familie Kühne in Bezug auf Verstrickungen mit dem Nazi-Regime der Überzeugung sind, sich scheinbar nichts vorzuwerfen zu haben. Schon in den Veröffentlichungen zum 100-jährigen Firmenjubiläum sind die Jahre des „Dritten Reiches“ bemerkenswert dünn ausgefallen. Die Gründe dafür sind ja im Artikel genannt. Angeblich sei alles „verbrannt“. THOMAS SORG, Altbach

Schlimme Kumpelei

■ betr.: „Spaß am Rassismus“, taz.nord vom 4. 2. 15

Endlich klare Worte zu dem Agieren der Leeraner AWG – besonders zu dem Agieren des Herrn Kochs. Seit 1991 Koch im Stadtrat Leer sitzt, werden den BürgerInnen der Stadt Leer rassistische und antisemitische Absonderungen zugemutet. Das Schlimme ist, dass Koch es immer wieder schafft, im Stadtrat und Kreistag Verbündete zu finden, die ihn hoffähig machen. Selbst Verwaltungsspitzen in Leer gehen kumpelhaft mit ihm um. MECHTHILD TAMMENA, taz.de

Sichtbares Gedenken

■ betr.: „Stolpersteine bleiben Zankapfel“, taz.nord vom 3. 2. 14

50.000 Stolpersteine in der Bundesrepublik und europäischen Nachbarländern sind ein Beweis eines der erfolgreichsten politischen Kunstobjekte unserer Zeit. Und das mit sorgfältiger Recherche zum NS-Terrorregime 1933-45. Die Kultusgemeinden von Göttingen und München lehnen die Stolpersteine ab. Mit armseligen Argumenten verhindern sie vor Ort die jüdischen Stolpersteinlegungen. In Hamburg gibt es zwölf Stolperstein-Stadtteilbücher über die verfolgten Schicksale. Gedenken sollten wir sichtbar machen, damit ehren wir die Opfer mit Stolpersteinen. HANS-PETER MÖLLER, Hamburg