Der lange Marsch des Jefferson Farfan

Er rannte und rannte und rannte – und traf. Einmal quer über das Spielfeld ging Jefferson Farfans Weg, mit Ball war er so schnell wie seine Leverkusener Gegenspieler ohne sind, am Ende setzte der Schalker den Ball flach und präzise ins lange Eck – Farfans 2. Saisontor in seinem insgesamt 100. Bundesligaeinsatz.

Das Tor in der 82. Minute sollte das einzige im Spiel zwischen Bayer Leverkusen und Schalke 04 bleiben. Dabei hatte das Duell der unter der Woche im Europapokal siegreichen Teams eigentlich keinen Sieger verdient. Beide Mannschaften spielten mit hohem Einsatz und Tempo, aber es mangelte an Konsequenz im Abschluss – und was dennoch durchkam, hielten die jungen Torhüter Bernd Leno und Lars Unnerstall, wobei Letzterer im Kampf um den Platz im Schalker Tor seine Position gestärkt haben dürfte. Eine der besten Chancen hatte noch Leverkusens sehr präsent auftretender Michael Ballack, doch sein Tor in der 25. Minute wurde zu Recht wegen Abseits nicht anerkannt.

So musste es am Ende eben ein Konter sein. Nach einer Leverkusener Ecke wurde der Ball zum am eigenen Strafraum lauernden Farfan verlängert. Der drehte sich um und in André Schürrle – mit grenzwertiger Härte – und rannte los.

Bereits der zweite Einsatz an einem Wochenende war das Spiel für Schiri Felix Zwayer. Am Sonnabend hatte er ein Zehntligaspiel geleitet und sich mit seinen Berliner Kollegen solidarisiert: sämtliche Partien von der Vierten Liga abwärts wurden hier fünf Minuten unterbrochen (s. Seite 23), aus Protest gegen die zunehmende Aggression gegen Referees – aktueller Tiefpunkt war der Faustschlag eines Altherrenspielers, bei dem ein Schiedsrichter bewusstlos zusammenbrach und an seiner Zunge zu ersticken drohte.