Wer hat die Militärs aufgerüstet?

betr.: „Birmas paranoider Machthaber“, taz vom 4. 10. 07

Der Artikel „Birmas paranoider Machthaber“, aber auch die sonstige Berichterstattung über die Niederschlagung der Demonstrationen der Mönche und BürgerInnen hat mich sehr betroffen gemacht. Weshalb wird eigentlich nie gefragt, wer die Militärs aufgerüstet hat?

Ich behaupte nämlich, dass die Gewehre für die Menschenrechtsverletzungen der Militärs in Birma auch aus unserem Land stammen: nämlich aus der Lizenzproduktion der Waffenfirma Heckler & Koch in Oberndorf am Neckar, die seit 1981 in Rangun eine eigene Gewehrfabrik für das G-3-Gewehr dort mit Genehmigung der Bundesregierung aufgebaut hat (Quelle: Roland Mierzwa, „Bundesdeutsche Rüstungsexporte in die Dritte Welt“, 36, Pax Christi, Frankfurt/Main 1989, Seite 36). Auch in dem Reader zum Film „Südfrüchte aus Oberndorf“ von Wolfgang Landgraeber, BUKO, Bonn 1986, steht dieselbe Information auf Seite 42 und 49.

Natürlich muss sofort ein Waffen- und Wirtschaftsboykott gegen diese blutrünstigen Militärs beschlossen und durchgeführt werden. Aber die Frage bleibt: Wie konnte an ein Militärregime eine bundesdeutsche Waffenfabrik verkauft werden?

WALTER SCHWENNINGER, Ex-MdB und Sprecher

der Landesarbeitsgemeinschaft Internationales Bündnis 90/

Die Grünen Baden-Württemberg