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Mit einer Che-Guevara-Konferenz wollten Soli-Gruppen die politische Relevanz des ermordeten Revolutionärs zeigen

Heldengedenktag im Konsul-Hackfeld-Haus: Vor genau 40 Jahren wurde der lateinamerikanische Revolutionär Che Guevara in Bolivien ermordet. Aus diesem Anlass luden am Wochenende Cuba-Solidaritätsgruppen zum Kongress „Auf den Spuren Che Guevaras“. Rund 250 TeilnehmerInnen besuchten die Veranstaltung.

Illona Kock vom AK SüdNord beklagte, dass das politische Erbe Guevaras durch popkulturelle Vereinnahmung ausgehöhlt werde. „Es gibt eine Kontinuität im Kampf gegen den Imperialismus. Dafür können wir viel von Che Guevara lernen. Wir wollen mit dieser Konferenz die konkrete politische Relevanz von Che Guevara betonen.“

Ein Panel widmeten die Organisatoren dem Fall der „Miami Five“. Die Gruppe von Cubanern hatte im Auftrag der Castro-Regierung exilcubanische Organisationen ausgespäht, um Informationen über deren terroristische Aktivitäten gegen Cuba zu sammeln. Sie wurden nach ihrer Verhaftung 1998 in den USA zu hohen Strafen verurteilt. Der Bremer Rechtsanwalt Eberhard Schultz, der das Berufungsverfahren der „Miama Five“ in Atlanta beobachtet hatte, berichtete vom Prozess gegen die Cubaner.

An dem Kongress nahmen auch die BotschafterInnen Cubas und Venezuelas in Deutschland teil. Die venezolanische Botschafterin Blancanieve Portocarrero bezeichnete die Politik der Chávez-Regierung als „Umsetzung der ideale Che Guevaras“. In ihrer Begleitung befand sich ein ehemaliger Kämpfer der venezolanischen Guerrilla, der in den 1960er Jahren mit Che Guevara gekämpft hatte.

Ein Referent mahnte Solidarität auch mit dem Irak an. Illona Kock erklärt den Zusammenhang so: „Der Irak-Krieg bindet militärische Ressourcen. Gäbe es ihn nicht, wäre der sozialistische Aufbruch in Venezuela und Bolivien akut gefährdet.“ cja