MEDIENTICKER

Bernd Hoffmann (44), Vorstandschef des Bundesligisten Hamburger SV, hat seine Kritik am Vermarktungsgeschäft der Deutschen Fußball Liga (DFL) mit dem Medienunternehmer Leo Kirch bekräftigt. „Ich stelle grundsätzlich in Frage, ob man das Agenturmodell braucht“, sagte Hoffmann der Süddeutschen Zeitung (Wochenendausgabe). „Ich hätte eine Menge Sympathie dafür, alles selbst auszuverhandeln.“ Hoffmann hält es für „komplett falsch“, einen Entschluss dieser Tragweite in solcher Eile durchzuziehen. Als einziger Vertreter der 36 Proficlubs im deutschen Fußball hatte er gegen das TV-Vermarktungsmodell gestimmt. Die Argumentation der DFL-Geschäftsführung, dass das Angebot von Kirch bei zeitlicher Verzögerung kurzfristig zurückgezogen werden könnte, habe sich ihm nicht erschlossen, sagte er im SZ-Interview. Auch Hertha BSC monierte das Agenturmodell und den Verzicht auf die Ausschreibung der Rechte. Der Berliner Bundesligist hatte sich mit sechs anderen Vereinen bei der Abstimmung enthalten. „Wir sahen uns außerstande, wegen der Kurzfristigkeit der Informationen und der wirtschaftlichen Bedeutung eine Zustimmung zu erteilen“, sagte Hertha-Geschäftsführer Ingo Schiller der Berliner Morgenpost (Samstagsausgabe). (dpa)

Leo Kirch (80), Medienunternehmer, hat einen Bürgen für sein milliardenschweres Comeback gefunden: die Commerzbank. Kirch, der sich für drei Milliarden Euro sämtliche Übertragungsrechte der Fußballbundesliga von 2009 bis 2015 zur Weitervermarktung gesichert hat, koste die Bankgarantie rund eine Million Euro pro Saison, berichtet Focus unter Berufung auf Finanzkreise. Der Coup wurde demnach seit Februar vorbereitet. (afp)