die anderen über den Friedensnobelpreis für Al Gore und den UN-Klimarat
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In Rom erklärt La Repubblica: Dies ist ein Hinweis, dass sich eine Veränderung vollzieht: von der Geopolitik hin zu einer Politik der Biosphäre.

In Paris schreibt die Libération: Er mag für Al Gore wie eine Wiedergutmachung wirken. Im Wesentlichen ist die Botschaft aber an seinen ehemaligen Gegner George W. Bush gerichtet.

Londons Sunday Times findet: Doch auch Gore muss sich Fragen gefallen lassen. Warum hat er während seiner Amtszeit nicht mehr für die Sache getan, wenn sie ihm angeblich so am Herzen liegt?

In Turin kommentiert La Stampa: Weder in Amerika noch anderswo fand Al Gore den öffentlichen Raum für seine Passion. So ist er also in das World Wide Web emigriert, so wie Charles de Gaulle die Vichy-Kollaborateure in Frankreich einst von London aus bekämpfte.

Das niederländische NRC Handelsblad glaubt: Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich Gore – gestärkt durch seinen neuen internationalen Status – doch noch bei der Präsidentschaftswahl bewirbt.

Die SonntagsZeitung aus Zürich fürchtet: Amerikas Beinahe-Präsident, der seit einiger Zeit zur Selbstgefälligkeit neigt, muss sich nun wirklich wie der Retter des Planeten vorkommen.

Die NZZ am Sonntag glaubt: Wird Al Gore diese Auszeichnung nutzen, um nochmals für das Weiße Haus zu kandidieren? Aller Voraussicht nach nicht.