BRAINSTORM

Weit weg ist das sozialistische Kuba. Oft wird dessen „Modernisierung“ gefordert, die Unfreiheit und Unterdrückung Oppositioneller in dem Land kritisiert. Dass dabei aber immer nur der Blick auf der wirtschaftlichen Transformation liegt, ohne politische und ideologische Zusammenhänge zu berücksichtigen, sagt Georgina Alfonso Gonzales, Professorin am Philosophischen Institut in Havanna. Am Donnerstag ist sie in Bremen. „Wie denken junge CubanerInnen über ihre Zukunft?“ ist die Frage ihres Vortrages um 19.30 Uhr im DGB-Haus.

Nicht nur das kubanische Regime wird für Unfreiheit kritisiert. Auch im Nahen Osten steht in Frage, ob mit der Ablösung der Diktaturen wirklich ein Mehr an Freiheit gewonnen wurde. Oft wird auf die Probleme von Homosexuellen hingewiesen, die rückständigen Moralvorstellungen des Islam entgegenstehen. Zumindest für Georg Kauda ist „islamische Homophobie“ ein Konstrukt, das als politisches Instrument verwendet wird. Kauda hat ein Buch darüber geschrieben, wie die Heteronormalisierung der islamischen Welt von Europa ausging. In seinem Vortrag „Homophober Moslem, toleranter Westen?“ wird Kauda am Samstag um 19 Uhr in der Mediencoop im Lagerhaus darlegen, warum „der Islam“ nicht monokausal verantwortlich sei für sexualrepressive Zustände im Nahen Osten und, dass sich „im Westen“ nur für „fremde“ Feinde der Freiheit interessiert wird.

Um Probleme der Emanzipation geht es auch den protestierenden Bremer SchülerInnen. Dass die Kritik aber weiter gehen müsste, als mehr Lehrerstunden zu fordern, wieso Bildung im Kapitalismus zwangsläufig Verlierer und Gewinner produziert und es unter SchülerInnen wie StudentInnen also immer „Versager“ geben muss, darum geht es in einer Veranstaltung der Jungen Linken am Mittwoch um 18 Uhr in der Uni Bremen im MZH 5210. JPB