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Radar Filmfestival Hamburg

The Forest Prince and the Pig Man USA 2011, R:Craig Constantine

Dies ist eine poetische Dokumentation über das Trampen oder Hitchhiken in den USA. Neben atemberaubenden Landschaftsaufnahmen des Outbacks der USA gibt es das, was jeder vom Trampen kennt: Gespräche im Auto und an der Straßenkante, dort unterbrochen von eilig vorbeirauschenden Autos. Die Weite der Landschaft und die Offenheit der Gespräche lässt etwas von Freiheit erahnen, von dem abenteuerlichen, ermutigenden Gefühl, auch ohne Geld reisen zu können. Den Handlungsrahmen ist eine Reise per Daumen quer durch die USA, von Los Angeles bis nach New York. Ein junger Mann reist mit ein paar Klamotten, einer Guitarre und einem nicht wirklich cowboymäßig wirkenden zerknautschten Hut die Highways entlang. In der endlosen, planen Weite der Prärie werden die AutofahrerInnen die Filmcrew sicher gesehen haben. Mag sein, dass dies beim Hitchhiken geholfen hat. Denn die große Zeit des Reisens per Anhalter scheint vorbei zu sein. Fast vergessen, dass die Benzinrationierung während des Zweiten Weltkriegs Millionen zum Hitchhiking animierte. Es gab damals eine mal sinnvolle offizielle Propaganda: „When you ride alone you ride with Hitler!“

Sand Mountain USA 2009, R: Kathryn McCoolI

Die Regisseurin ist eine Fotografin aus Neuseeland. Den Auftrag, den Fiddler und Sun Records Artist Cast King zu fotografieren, nimmt sie gerne an. Mit einer gebrauchten Videokamera macht sie sich alleine auf den Weg in die Südstaaten, nach Alabama. Sie glaubte vorher, die USA zu kennen. Als Teenager hatte sie sich in Neuseeland im Garten ihre eigenen USA nachgestellt. Nun findet sie hier, am Sand Mountain im Outback von Alabama ein Amerika, dass sie überrascht. Einfache Leute, skurrile Typen. Ein weißes Amerika, das weiter von New York weg zu liegen scheint als die Dominikanische Republik.

GWB USA 2011, R: Jonathan Ullman

Unter der GWB, der George Washington Bridge, liegt Washington Heights. Der Stadtteil hat so gar nichts mit dem wenige Kilometer entfernten Sitz der US-Präsidenten, dem Capitol gemein. Der Film spielt in einer Gegend, in die viele EinwanderInnen aus der Dominikanischen Republik gezogen sind. Javy und Robbie sind zwei von ihnen, Teenager. In einem leerstehenden Haus finden sie eine Plastiktüte voller Geld finden. Sie behalten es und verstecken es – unter der George Washington Bridge. Dabei gibt es viel zu sehen vom Leben an und auf der Straße, mit Dominospielern, Bodegas und allem, woran eine Latino-Nachbarschaft in den USA so zu erkennen ist. Gaston Kirsche

Die Filme laufen einmalig im Rahmen des Radar Filmfestivals Hamburg, das verdienstvoller weise viele unabhängig produzierte Filme, viel Subkulturelles, Untergründiges in Hamburger Kinos bringt. Do, 27. 10., 20 Uhr, Lichtmeß, Gaußstr. 25, Sand Mountain & The Forest Prince and the Pig Man, Fr, 28. 10., 19:30 Uhr, Fleetstreet, Admiralitätstraße 76, Vorfilm & GWB