Vattenfall ordnet sich neu

Seine Umstrukturierung steht nach Angaben des Stromkonzerns nicht in Zusammenhang mit dem Verlust von Kunden

Der Energieversorger Vattenfall steht vor einem internen Umbau der Konzernstrukturen. „Dabei handelt es sich um unspektakuläre organisatorische Veränderungen“, sagte Peter Poppe, Leiter der Kommunikationsabteilung von Vattenfall Europe gestern in Hamburg. Er widersprach damit Pressemeldungen, die von einer Aufspaltung des Unternehmens berichtet hatten. „Die rechtlichen werden den operativen Strukturen in Geschäftseinheiten angepasst“, führte Poppe aus. Diese Umstrukturierung sei seit langem bekannt und stehe in keinem Zusammenhang mit derzeitigen Problemen am Markt.

Seit dem Sommer haben rund 100.000 Kunden dem in Hamburg und Berlin tätigen Stromkonzern den Rücken gekehrt und bei anderen Anbietern unterschrieben. Sprecher Poppe zufolge muss sich das Unternehmen aber keine Sorgen machen, ebenso wenig wie die Mitarbeiter: Bis 2012 seien betriebsbedingte Kündigungen vertraglich ausgeschlossen.

Der Konzernbetriebsratsvorsitzende Rainer Kruppa bestätigt, dass die Pläne zur Umstrukturierung der Belegschaft seit Anfang des Jahres vorlägen. Aus Sicht der Beschäftigten seien sie aber durchaus relevant. So gelte der erwähnte Konzerntarifvertrag nur für 16.000 der 20.000 Beschäftigten. Und es mache einen Unterschied, ob man an einem großen Konzern oder einer kleinen Geschäftseinheit hänge. Wichtig sei ihm aber, dass keine Kapazitäten abgebaut würden.

Als Reaktion auf den Kundenverlust – und zudem wohl die Pannenserie in den AKW Krümmel und Brunsbüttel – hatte Vattenfall eine breit angelegte Kommunikationskampagne gestartet. Nun plant das Unternehmen überdies die Einrichtung eines „Kundenbeirats“. JAN