BERICHTIGUNG

Vom Wandern der Sprache konnte man gestern aus einem Text über das Debütalbum des kubanofranzösischen Zwillingsschwesternduos Ibeyi erfahren. Gesungen werden die Lyrics der Pariser Künstlerinnen Lisa-Kaindé und Naomi Diáz nämlich zum Teil auf Yoruba, einer nigerianischen Sprache, die in den Zeiten der Sklaverei den Weg von Afrika in die Karibik gefunden hat und von der kubanischen Diaspora nun auf der ganzen Welt verwendet wird. Ihr Vater war der äußerst versierte Latin-Jazz-Perkussionist Miguel Diáz (1961–2006), der mit kubanischen Künstlern, aber auch mit dem US-Trompeter Roy Hargrove spielte.

Nicht nur Sprachen wandern um die Welt, auch Beats, so wie die unsterblichen Rhythmen des nigerianischen Schlagzeugers Tony Allen. Allen mischt traditionelle Yoruba-Beats mit dem Sound, den er von US-Bebop-Platten hörte, von Schlagzeugern wie Max Roach oder Art Blakey, und kreierte diesen tödlich-treibenden Wumms, der heute geografisch etwas vage als „Afrobeat“ bezeichnet wird.