heute in bremen
: „Wir sind offen für alle“

Mit einem Film wird die Pädagogik der freien Prinzhöfte- Schule in Bassum diskutiert

taz: Eine reformpädagogische Schule wie Prinzhöfte in Bassum – ist die so „sehr elitär“, wie von der SPD behauptet?

Stefan Menzel, Schulleiter: Die Gründung unserer Schule erfolgte rein aus pädagogischen Gründen. Mir ist der Finanzrahmen der einzelnen Eltern auch gar nicht so klar, ich möchte da nicht voreingenommen sein. Ich weiß aber, dass es vielen Eltern fast schon weh tut, das Schulgeld zahlen zu müssen.

Wie viel ist das?

Etwa 270 Euro im Monat.

Und es gibt ein Eintrittsgeld.

Das liegt bei drei Monatsraten.

Die Überzeugung, der Pädagogik von Célestin Freinet (Foto) zu folgen, kommt die Eltern also teuer zu stehen.

Wenn man sieht, welche Zukunftsmöglichkeiten so eine Schule für die Kinder bieten kann, geht man diesen Schritt aber vielleicht gerne.

Wie begegnen sie dem Vorwurf der sozialen Entmischung?

Wir sind offen für alle. Wir wehren uns ja nicht gegen verschiedene soziale Schichten.

Hat die Debatte um die so genannte „illegale“ Schule am Körnerwall die Reformpädagogik diskreditiert?

Wenn man sich die Schlagzeilen ansieht, war das sicherlich nicht hilfreich. Es besteht schnell die Gefahr, dass alternative Konzepte gleich als illegal angesehen werden.

Müsste man sich nicht noch mehr dafür einsetzen, dass Freinet auch an staatlichen Schulen Eingang findet?

Natürlich. Teilweise ist das ja aber auch schon der Fall.

Fragen: Jan Zier

Film „Wir entscheiden was und wie und wann“ und Debatte: 19 Uhr, Schauburg