Zwei K.-o.-Runden oder Wie Unis reich werden

Was ist Elite, wie wird man exzellent? Ein kleines Glossar des Kampfs um Spitzenforschung – und wie Berlin dasteht

Am heutigen Freitag entscheiden Deutsche Forschungsgemeinschaft und Wissenschaftsrat erneut, welche Unis Geld aus dem Exzellenztopf bekommen. In der zweiten und vorerst letzten Runde konkurrieren acht Unis um 2 Milliarden Euro.

Eliteuni: Um den Elite-Status zu erringen, muss eine Uni Spitze in der Nachwuchsförderung sein, interdisziplinäre Forschungsverbünde fördern und eine langfristige Profilierungsstrategie vorlegen. Wer mit Graduiertenkolleg, Exzellenzcluster und Zukunftskonzept überzeugen kann, darf sich Elite-Uni nennen und bekommt 21 Millionen Euro im Jahr. Berlin ging in der ersten Runde leer aus, Elitestatus erhielten 2006 die zwei Münchner Unis sowie Karlsruhe. HU und FU wurden aufgefordert, ein Zukunftskonzept einzureichen, und dürfen nun hoffen, dass wenigstens eine von ihnen zur Elite aufsteigt. Insgesamt konkurrieren in der zweiten Runde acht Universitäten um knapp 2 Milliarden Euro, die Bund und Länder für die nächsten fünf Jahre bereitstellen.

Erste Runde: Erfolgreiche Berliner Projekte waren 2006 die „Berlin Mathematical School“ von TU, FU und HU sowie die Graduiertenschule „Berlin School of Mind & Brain“ unter Führung der HU. Die FU war mit der Graduiertenschule für Nordamerikastudien des JFK-Instituts erfolgreich, die HU mit „Mind and Brain“. Dort erforschen Nachwuchswissenschaftler Gehirn und Willen. Unter den geförderten Projekten waren Geisteswissenschaften die Ausnahme.

Zweite Runde: Die HU reicht einen Exzellenzcluster, vier Graduiertenschulen und das Zukunftskonzept „Translating Humboldt into the 21st Century“ ein. Ihr Schwerpunkt liegt auf den „integrativen Lebenswissenschaften“ an der Schnittstelle zwischen Geistes- und Naturwissenschaften. Die FU beantragt drei Exzellenzcluster und zwei Graduiertenschulen. Sie will zur „International Network University“ werden und hat ein entsprechendes Zukunftskonzept eingereicht.

Die TU ist nur mit zwei Exzellenzclustern dabei, reicht aber unaufgefordert zwei Graduiertenschulen, ein Exzellenzcluster und das Zukunftskonzept „Bridging The Gap – From Invention to Innovation“ ein. Sie will sich besonders in der Informations- und Kommunikationstechnologie und der Chemie profilieren. NINA APIN