Drogenkrieg und Korruption

Das Wort „Straßenschlacht“ hat im Kontext des sogenannten Drogenkrieges in Mexiko einen etwas anderen Beigeschmack als sonst. Menschen sterben dort, inzwischen in den zehntausenden, in einem offenen Krieg zwischen Drogenkartellen und Regierungen. Die Opfer sind neben den Kombattanten unter anderem Journalisten und immer wieder eigentlich unbeteiligte Menschen, die einfach nur zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort waren.

Hinter den offensichtlichen Konfliktlinien jedoch verbirgt sich ein Netz aus Korruption und kriminellen Verflechtungen, das eine eindeutige Zuordnung der „Guten“ und „Bösen“ deutlich erschwert. Ein wenig Licht ins Dunkel bringt heute Abend in der Volksbühne der Journalist José Reveles, der schon in den 1970ern den „schmutzigen Krieg“ der PRI-Regierung gegen Oppositionelle mit großem Engagement durchleuchtete, und die Soziologin Marta Durán de Huerta, die sich insbesondere mit den Auswirkungen der politischen Konflikte auf die indigene Bevölkerung befasst und vor allem zu den Zapatisten forscht und publiziert.

■ Mexiko im Ausnahmezustand – Drogen, Terror und die Zivilgesellschaft: 31. Oktober, 20 Uhr, Roter Salon der Volksbühne. Eintritt: 8 Euro