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: „Es fehlt an Selbsteinschätzung“

Wayne Yung präsentiert seinen neuen Film „Birthday Games“ bei den Lesbisch-Schwulen Filmtagen

taz: Herr Yung, in Ihrem neuen Film geht es um Unausgesprochenes in einer Beziehung. Sprechen wir zu wenig über unsere Gefühle?

Wayne Yung: Besonders in potentiellen Konfliktsituationen können wir uns sehr schwer tun. Nicht nur in neuen Liebesbeziehungen, sondern auch bei alten Freundschaften.

Haben wir Angst vor der Reaktion anderer?

Nein, vielmehr hat man Angst vor sich selbst. Heute fehlt es oft an der Selbsteinschätzung. Man denkt, man sei für die Liebe nicht gut genug. Und man versucht ständig besser zu erscheinen.

Woran liegt das?

Sicherlich an unserer Kultur. Die Werbung und Hollywood vermitteln uns ein ganz falsches Bild: Die Liebe sollte perfekt sein – wie in einem Märchen.

Wissen wir nicht, was wir wollen?

Nein, wir wollen eher zu viel. Wir stellen an uns selbst zu hohe Erwartungen. Das wirkt „un“-menschlich. Keiner von uns ist ohne Fehler. INTERVIEW: JDE

zusammen mit „Anfänger!“ von Nicolas Wackerbarth: Sa, 17.30 Uhr, Studio-Kino. Die taz verlost 5x2 Karten: Anrufen am Samstag zwischen 12 und 13 Uhr im LSF-Büro unter ☎ 348 06 70. Viel Glück!

Fotohinweis: WAYNE YUNG, 36, VideokünstlerFOTO: PRIVAT