Entwicklung durch Landwirtschaft

Der Weltentwicklungsbericht zeigt: Investitionen auf dem Land lohnen sich vierfach

BERLIN taz/epd ■ Der Schlüssel zur Armutsbekämpfung liegt in der Landwirtschaft. Zu diesem Schluss kommt der Weltentwicklungsbericht, den die Weltbank gestern in Washington vorstellte. Während 75 Prozent der Armen der Welt in ländlichen Gebieten leben, fließen gerade einmal vier Prozent der öffentlichen Entwicklungshilfe in die Landwirtschaft von Entwicklungsländern. Laut dem Bericht sind Investitionen in die Landwirtschaft darum viermal so wirksam für die Armutsbekämpfung wie in andere Sektoren. Entwicklungshilfe müsse daher die Produktivität bei der Nahrungsmittelherstellung erhöhen und Kleinbauern Zugang zu Wachstumsmärkten wie Geflügelzucht oder Milchprodukten verschaffen.

Entwicklungsorganisationen kritisierten die Weltbank-Empfehlungen als ungeeignet, um Armut und Hunger in armen Ländern zu überwinden. Die Bank lege zu großen Wert auf die Liberalisierung des Außenhandels und Exportsteigerung, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Stellungnahme von sieben Organisationen, darunter „Brot für die Welt“, Welthungerhilfe und Oxfam. Notwendig seien dagegen Konzepte, die Kleinbauern einen nachhaltigen Weg aus der Armut weisen. NF