Kinder vor Missbrauch besser schützen

SOZIALES Innensenator Körting fordert erweitertes Führungszeugnis in der Jugendarbeit

Nach den Missbrauchsfällen bei der Parkeisenbahn will Berlin den Schutz von Kindern und Jugendlichen verbessern. Berlin und Bremen würden bei der Sportministerkonferenz im November einen Antrag einbringen, wonach von Mitarbeitern gemeinnütziger Vereine der Kinder- und Jugendarbeit ein sogenanntes erweitertes Führungszeugnis gefordert werden solle, sagte Innensenator Ehrhart Körting (SPD) am Montag.

Darin würden auch spezielle Delikte erfasst, die mit einer Strafe von unter einem Jahr geahndet werden. Dagegen weisen einfache Führungszeugnisse nur Verurteilungen von über einem Jahr aus. Zugleich plädierte Körting dafür, dass erweiterte Führungszeugnisse kostenfrei ausgestellt werden. Viele Vereine verwiesen darauf, dass diese Zeugnisse relativ teuer seien, sagte er.

Ein früherer Angestellter der gemeinnützigen Gesellschaft Berliner Parkeisenbahn in der Wuhlheide war am Dienstag wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Schutzbefohlenen zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sich der Angeklagte 47-mal an sechs Kindern und einem Jugendlichen vergangen hatte. (dapd)