„Ich spreche dich frei“

betr.: „Über den Toten nichts Gutes?“, taz vom 19. 10. 07

Wer in den vergangenen Wochen die Artikel in taz mag und taz zwei über 68 und die Folgen und insbesondere über die RAF gelesen hat, kann sich des Verdachts nicht erwehren, dass da welche etwas gutzumachen haben, weil sie sich nach ihrem eigenen Denken und Empfinden 1968 ff. in Schuld verstrickt haben, die sie jetzt in der taz auf- und abzuarbeiten gedenken. In besonderer Weise zeichnet sich dabei Redakteur Jan Feddersen aus. Ich habe keine Ahnung, was er während der Studentenbewegung angestellt hat und ob er danach in einer K-Gruppe mit all den bekannten Verirrungen organisiert war.

Aber spätestens mit seinem Kotau vor Schleyer in dem Text „Über den Toten nichts Gutes?“ müsste er sein Werk als erledigt betrachten, sein „Ego te absolvo …“ von wem auch immer erhalten haben und dürfte aufhören, auf der Linken ständig nach Schrecklichkeiten zu suchen, wo keine zu finden sind, und bei „denen da oben“ nach Spuren sozialer Gesinnung. BERND SCOPÉ, Bochum