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: Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

Zwar kann man über Regenmangel momentan nicht klagen. Trotzdem ist Wassermangel schon immer ein existenzielles Problem. Davon handelt auch eine berühmte Geschichte von Theodor Storm, in der sich zwei junge Leute auf die Suche nach der eingeschlafenen „Regentrude“ machen, um das Land von der Dürre zu befreien. Kay Wuschek, Regisseur und Intendant des Theaters an der Parkaue, hat die wundersame, schöne Geschichte für das Kindertheater adaptiert, Premiere ist morgen. Das Puppentheater Hans Wurst Nachfahren am Winterfeldtplatz spielt ab Freitag „Loriots dramatische Werke“ und setzt mit seinen Figuren Loriots Aberwitz noch eins drauf. Am Freitag gibt auch der Schauspieler Ingo Hülsmann auf der Studio-Bühne des Deutschen Theaters sein Regiedebüt. Er inszeniert ein Stück des katalanischen Dramatikers Sergi Belbel, der zu den Protagonisten des iberischen Gegenwartstheaters gehört und seit zwei Jahren der Intendant des Nationaltheaters in Barcelona ist. „Mobil“ verhandelt das höchst aktuelle Problem der Mobilität und die Konsequenzen dieser zweifelhaften Möglichkeit für das Leben der Einzelnen und der Gesellschaft insgesamt - streift dabei Terror, Telefonitis und andere zeitgenössische Phänomene, und das auch noch höchst amüsant. Und weil wir noch immer das Jahr der Geisteswissenschaften haben, möchten die entsprechenden Disziplinen mal öffentlich ihre Sexyness beweisen, weshalb das HAU am Samstag zur Lecture-Performance-Nacht lädt. Theorie bis zum Delirium, so könnte die Devise lauten. Mit von der Partie unter anderem die Theaterwissenschaftskoryphäe Erika Fischer-Lichte, Popveteran Thomas Meinecke, ein paar Altstars aus der Gießener Schule wie René Pollesch und She She Pop, und die Tanz- und Performancefachfrauen Gabriele Brandstetter und Ruth Geiersberger.

“Die Regentrude“: Theater an der Parkaue, ab Mi. (10 Uhr) “Loriots dramatische Werke“: Hans Wurst Nachfahren, ab Fr. “Mobil“: DT, Box & Bar, ab Fr. Lecture-Performance-Nacht: HAU 1, Sa., 18 Uhr