Leerer Hafen soll wachsen

JADE-WESER-PORT Der Tiefwasserhafen soll vergrößert werden, obwohl er kaum für Containerumschlag genutzt wird

Trotz aller Schwierigkeiten soll der kriselnde Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven deutlich ausgebaut werden. Ziel sei es, die Kapazität des Jade-Weser-Ports für den Umschlag von Containern bis 2025 zu verdoppeln, sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD). Voraussetzung dafür sei, das eine Machbarkeitsstudie die optimistischen Prognosen zur Entwicklung des internationalen Seeverkehrs bestätige, sagte Lies. Die Ergebnisse sollen in der zweiten Jahreshälfte vorliegen.

Deutschlands einziger Tiefwasserhafen hat bislang eine Kapazität von 2,7 Millionen Containern, allerdings wird diese nur zu einem Bruchteil genutzt. „2014 war ein grausames Jahr“, sagte Lies. Nachdem 2013 nur 76.000 Standardcontainer (TEU) bewegt worden waren, ging die Zahl im vergangenen Jahr auf 67.000 TEU zurück. „Da hilft es nicht, das irgendwie schönzureden.“ Dennoch will Lies noch in diesem Jahr das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie für die zweite Ausbaustufe des JWP vorstellen. Der Hafen ist bisher für 2,7 Millionen TEU ausgelegt.

Lies erwartet im laufenden Jahr eine deutliche Belebung im JWP. Drei Übersee- und vier Zuliefer-(„Feeder“-)Dienste sollen den Hafen regelmäßig anlaufen. Auf eine erwartete Umschlagszahl für 2015 wollte der Minister sich aber nicht festlegen. Für einen Ausbau des JWP werde das Jahr 2025 ins Auge gefasst. „Wer sich heute im Hafen ansiedelt, will auch Perspektiven haben“, sagte Lies. „Ich glaube, dass dieses Signal wichtig ist.“ Alle Prognosen gehen von einem Wachstum des weltweiten Containerverkehrs aus.  (dpa/taz)