Blohm + Voss will andere Moorburgtrasse

FERNWÄRME Werft sorgt sich um die Standfestigkeit eines untertunnelten Trockendocks „Elbe 17“

Die Bürgerinitiative unterstellt eine Vorzugsbehandlung für Blohm + Voss

Für die Moorburgtrasse gibt es auf Wunsch von Blohm + Voss eine weitere Variante. Die Werft sorgt sich um die Dichtigkeit ihres Trockendocks auf Steinwerder, sollte die Fernwärmeleitung aus dem Kohlekraftwerk Moorburg darunter hindurch führen. Sie schlug deshalb vor, den Tunnel einen Bogen um das Dock herum schlagen zu lassen.

Blohm + Voss argumentiert, durch einen Tunnelbau unter der Werft könnte sich das Trockendock „Elbe 17“ verformen. Das gefährde die wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens. Daher möge im Planfeststellungsverfahren eine Tunnelvariante zwischen Dock und Altem Elbtunnel untersucht werden.

Die Prüfung habe ergeben, dass diese Variante die Umwelt nicht zusätzlich belasten würde, sagt Stefan Kleimeier, Sprecher des Energiekonzerns Vattenfall, der die Leitung bauen möchte. Welche Variante bei der Planfeststellung ausgewählt werde, entscheide die Umweltbehörde.

Der Umweltverband BUND bezeichnete den Ablauf des Planfestellungsverfahrens als rechtswidrig. Der für den 18. November geplante Erörterungstermin müsse aufgehoben werden, denn die Behörde habe rechtswidrig eine verkürzte Frist gesetzt. Außerdem seien 14 Tage zu wenig, um die neue Variante prüfen zu können.

Volker Gajewski von der Initiative „Moorburgtrasse stoppen“ unterstellt eine Vorzugsbehandlung für Blohm + Voss. „Auf St. Pauli stehen über 140 Gebäude innerhalb der möglichen Setzungsmulde des geplanten Tunnels“, sagt er. Diese zumeist alten Häuser seien deutlich instabiler einzuschätzen als Dock 17. KNÖ