NEU IM KINO
: Diese Woche frisch

Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

USA 2007. Regie: Andrew Dominik. 160 Min.

Mehr als 30 Filme hat Hollywood bis heute zum Mythos Jesse James beigesteuert. In der Folkmusik nennt man das ein Traditional. Was erstaunt, ist die ätherische Bedeutsamkeit, die Andrew Dominik seinem Film hat angedeihen lassen; die eigene Legende hat den müden Volkshelden längst überlebt. Für den jungen Bob Ford ist Jesse James ein Jugendidol, und so beginnt er sein großes Vorbild bald wie ein aufdringlicher Fan zu umschwärmen. So wird die Entscheidung für Brad Pitt in der Rolle des Jesse James zu einem wahren Glücksfall für Dominiks Film. Jesses Müdigkeit ist die Pitts; unnahbar, blendend aussehend und unserer profanen Welt überdrüssig. Im Grunde verachtet er uns, kann ohne unsere Blicke aber nicht sein.

Halloween

USA 2007. Regie: Rob Zombie. 109 Min.

Die Figur Michael Myers, 1978 von John Carpenter erstmals auf die Leinwand losgelassen, scheint Regisseur Rob Zombie derart viel Respekt eingeflößt zu haben, dass seine Neuverfilmung des „Halloween“-Originals zu einer letztendlich kreuzbraven Hommage gerät. Michael Myers Auftritte geraten nach dem Modell „Abrissbirne“: Bretterwände splittern, Häuser werden zerlegt. Wie es dieser wandelnde Mähdrescher dennoch immer wieder schafft, sich unbemerkt an seine nichts ahnenden Opfer anzuschleichen, bleibt ein Rätsel des Films. Am Ende darf, wie so oft, das Final Girl dem Monster den vermeintlichen Todesstoß versetzen. Bislang ist Myers noch jedes Mal für eine Fortsetzung wieder auferstanden. Nach diesem Neuanfang hofft man, dass die Geschichte wirklich zu Ende erzählt ist.

DIE ERMORDUNG DES JESSE JAMES DURCH DEN FEIGLING ROBERT FORD: Cinemaxx Potsdamer Platz, Cinestar Sony Center, FT Friedrichshain, Kant, Kulturbrauerei, Odeon, Thalia Potsdam, Yorck HALLOWEEN in 17 Kinos