„Die Sprache entdecken“
CINÉFÊTE Das französische Jugendfilm-Festival gastiert auf seiner Deutschland-Tour in Bremen
taz: Frau Dias, was ist Cinéfête?
Camille Dias: Das Cinéfête ist ein französisches Filmfestival für Schulklassen. Es gibt eine Auswahl von sieben Filmen mit unterschiedlichen Niveaustufen. Einer der Filme ist bereits für Erstklässler. Sie werden alle in der Originalfassung mit deutschem Untertitel gezeigt.
Wie funktioniert das Festival?
Die Filmauswahl tourt ein Jahr durch Deutschland. Die Lehrer müssen ihre Klassen anmelden. Es gibt auch vormittags Vorstellungen, so können die Filme während der Schulzeit gesehen werden. Im Vorfeld der Tour wird pädagogisches Material erstellt, das die Lehrer für die Vor- und Nachbereitung der Filme benutzen können. In Bremen wurden die Filme den Lehrkräften im Institut Francais außerdem vorab gezeigt, um etwas Werbung zu machen. Unsere Partner hier sind die Bremer Filmkunsttheater und das City 46.
Wie läuft die Finanzierung?
Die französische Botschaft und die AG Kino-Gilde, ein Netzwerk deutscher Kinos, veranstalten und finanzieren das Festival. Außerdem kostet der Eintritt pro SchülerIn vier Euro.
Warum ist das Filmfest wichtig?
Es bietet Kindern und Jugendlichen, die Französisch lernen, die Möglichkeit, die Sprache zu entdecken. Zudem sind die gezeigten Filme in Frankreich sehr bekannt, in Deutschland dafür eher weniger. Sie werden hier zwar gezeigt, kommen aber tendenziell nicht in die großen Kinos. So wird auch ein Stück französische Kultur vermittelt.
Was ist das Besondere an Filmen im Original?
Für die SchülerInnen bieten sie einen Zugang zur Originalsprache, der unter anderen Umständen, etwa im normalen Unterricht, so nicht möglich ist.
Welche Filme kommen in Frage?
Die Filme müssen dem jeweiligen Niveau der Klassenstufen entsprechen, sprachlich und thematisch. Die Auswahl wird von der französischen Botschaft und der AG Kino-Gilde getroffen.
Interview: JÖRDIS FRÜCHTENICHT
Das Cinéfête läuft noch bis zum 25. 2. in den Bremer Filmkunsttheatern und im City 46
