Marco bleibt in türkischer U-Haft

ANTALYA dpa ■ Der Missbrauchsprozess gegen den deutschen Schüler Marco ist gestern im türkischen Antalya erneut vertagt worden worden. Der 17-Jährige aus dem niedersächsischen Uelzen bleibe weiter in U-Haft, sagte eine Gerichtssprecherin. Das Verfahren solle am 20. November fortgesetzt werden. Marco wird vorgeworfen, in den vergangenen Osterferien das britische Mädchen Charlotte sexuell missbraucht zu haben. Der Junge, der seit mehr als einem halben Jahr in Haft ist, bestreitet dies. Charlottes Anwalt legte gestern dem Gericht die Aussage des Mädchens vor. Darin bekräftige die 13-Jährige den Vergewaltigungsvorwurf gegen Marco, sagte Anwalt Ömer Aycan. Wie der Anwalt weiter mitteilte, sei die 170-seitige Vernehmung von Charlotte sowie ihrer Schwester und ihrer Mutter allerdings auf Englisch protokolliert. Sie könne deshalb erst nach einer Übersetzung ins Türkische beim kommenden Prozesstermin eine Rolle spielen. Die Britin war nach einem Rechtshilfeersuchen Anfang Oktober in ihrer Heimat vernommen worden. In Marcos Heimat Uelzen machten Bekannte und Unterstützer mit einer Mahnwache auf die Situation des Jugendlichen aufmerksam.