USA: 80 Taliban bei Gefechten getötet

Schwere Kämpfe in der afghanischen Provinz Helmand. Hallen für deutsche Tornados

KABUL/BERLIN rtr/ap ■ Bei schweren Gefechten mit Taliban-Rebellen in Afghanistan haben US-Truppen und einheimische Soldaten nach US-Angaben rund 80 Aufständische getötet. Wie das Militär am Sonntag mitteilte, eröffneten Taliban-Rebellen nahe Musa Kala in der Provinz Helmand am Samstag mit Maschinengewehren und Granaten das Feuer auf die Soldaten. Während des sechsstündigen Gefechts hätten die US-geführten Truppen Unterstützung aus der Luft erhalten. Solche ausgedehnten Kämpfe sind eher selten, weil die Taliban in der Regel vor dem Beginn von Luftangriffen ihre Einsätze beenden.

Die Taliban erklärten zu dem Vorfall, es seien keine eigenen Kämpfer im Großraum Musa Kala getötet worden. Ausländische Verbände hätten jedoch Bomben auf Zivilisten abgeworfen. Die Taliban eroberten im Februar die Stadt, die als einer ihrer wichtigsten Stützpunkte gilt. Experten rechnen damit, dass die Taliban die Stadt entschlossen verteidigen werden. Die ausländischen Truppen in Afghanistan gehen dagegen davon aus, Musa Kala jederzeit zurückerobern zu können.

Die deutsche Luftwaffe bekommt auf ihrem Stützpunkt für die sechs Tornado-Aufklärer jetzt feste Hallen anstelle von Zelten. Der Umbau auf dem Flughafen von Masar-i-Scharif sei im Gange, bestätigte ein Luftwaffensprecher. Es sei aber „Spekulation“, dass dies auf einen Langzeitaufenthalt der Tornados schließen lasse.