blauer dunst
: Peinliche Debattierer

Dass erneut über das Rauchverbot diskutiert wird, ist eine schlechte Nachricht. Denn diese Diskussion war schon lange zum Ende gekommen. Und neue Fakten sind nicht aufgetreten.

KOMMENTAR VON BENNO SCHIRRMEISTER

Was nun an Vorbehalten aufgetischt wird, ist erschreckend. Denn es zeigt die Gedankenlosigkeit der Akteure. Oder, dass sie nicht zugeben wollen, wessen Interessen sie vertreten.

Nur ein Beispiel: Dass ein Rauchverbot in jedweder Institution das Gedränge auf den Gehsteigen vor den betroffenen Einrichtungen verstärkt, ist altbekannt. Man sieht es täglich vor jedem Bürogebäude. Gesundheitspolitisch kann steigender Frischluftkonsum aber kein Argument gegen Nichtraucherschutz sein – vor allem nicht den in Diskotheken. Deren NutzerInnen nämlich sind – mitunter massiv – körperlich tätig. Sie bewegen sich, tanzen, zappeln, hopsen. Das intensiviert die Atmung – und damit die Wirkung auch des Passivrauchens. Wo also wenn nicht dort wäre ein Verbot sinnvoll?

Entweder fehlt den neuen Rauchverbot-Bremsern die intellektuelle Fähigkeit einfache Sachverhalte zu durchdringen. Oder aber sie treten als Sprachrohr von Tabaklobby und einschlägig-tätigen Gastronomen auf. Das hätte nichts Ehrenrühriges – wenn sie es denn zugeben würden.