IN ALLER KÜRZE

Poschner nicht evangelikal

Gecancelt hat Generalmusikdirektor Markus Poschner einen Auftritt bei der evangelikalen Organisation ProChrist in der Martini-Kirche. Das bestätigte der Chef-Dirigent der Bremer Philharmoniker auf Nachfrage. Er habe „aus inhaltlichen Gründen abgesagt“, so Poschner. Die Anfrage sei auf eher private Weise erfolgt: „Mir war nicht bekannt, wer die Veranstaltung organisiert“. Der Verein ProChrist ist eine stark konservative, evangelische Missionierungsorganisation. Ihr Leiter und Hauptredner ist der rheinische Pfarrer Ulrich Parzany, der sich selbst als „Evangelisten“ bezeichnet, Homosexualität als Sünde und „schöpfungswidrige Anomalie“ verdammt. In Bremen fand er zuletzt 2008 Beachtung, als er im Rahmen des umstrittenen „Christival“ einen Wortgottesdienst in der Martini-Kirche abhielt. Dabei rief er zur Solidarität mit Organisatoren eines abgesetzten Seminars auf, das Homosexualität als heilbare Krankheit deuten sollte. Die ProChrist-Reihe findet vom 6. bis 13. November täglich statt. (taz)

Verwirrte Polizei

Die CDU-Bürgerschaftsfraktion fordert Aufklärung über einen Polizeivermerk zu einer Schlägerei zwischen zwei verfeindeten Rockerclubs. Beim Prozess gegen den Anführer der Mongols waren am Montag Widersprüche aufgetaucht. So gab es unterschiedliche Angaben zum Umfang der Schlägerei im Mai in Bremen. Dabei spielt der Vermerk der Polizei eine Rolle, der nicht Teil der Ermittlungsakten ist und auch dem Gericht erst am Montag bekannt wurde. Demnach könnte der Umfang der Auseinandersetzung deutlich geringer gewesen sein als in der Anklage angenommen. Es handele sich bei dem Vermerk um eine Vorausinformation an den Innensenator, erklärte gestern ein Polizeisprecher. (dpa)

Debatte um Atom-Häfen

Als „viel zu durchlässig“ kritisiert die Bremer Linksfraktion den rot-grünen Gesetzentwurf zum Verbot von Atomtransporten über Bremische Häfen. Rot-Grün habe sich auf Kernbrennstoffe beschränkt. Es sei weiterhin möglich, Stoffe zu transportieren, die Vorprodukte für Brennelemente seien, selbst aber nicht als Kernbrennstoffe klassifiziert würden, so ein Sprecher der Linken. Die CDU hingegen lehnt die Gesetzesänderung ab. Der Abtransport von Brennstäben sei „Bedingung für den Ausstieg aus der Kernkraft“, so ein Fraktionssprecher. Der Senat wolle den Umschlag nur aus Image-Gründen verbieten. (taz)

CDU will Kinder schützen

Die CDU verlangt ein „konkretes Sofortmaßnahmenpaket zur Kindeswohlsicherung“ für Kinder drogenabhängiger Eltern. Für diese müsste das Gesundheitsamt „sozialpädiatrische Gutachten“ erstellen und sichern, „dass zur Haarprobe vorgeladene substituierte oder drogenabhängige Eltern sich dieser nicht entziehen“, heißt es in einem Antrag. (taz).

Bauen auf Kleingärten

Günstigere Bedingungen für Immobilienfirmen forderten gestern Handelskammer und die Arbeitsgemeinschaft freier und privater Wohnungsunternehmen. Bremen müsse mehr Baugebiete ausweisen, so Handelskammer-Chef Matthias Fonger. Dafür müssten auch innerstädtische Kleingärten weichen. (taz)