Protest gegen den drohenden Krieg

Kurden und Türken in Bremen fordern friedlichen Dialog zur Lösung des Kurdenkonflikts im Nord-Irak ein

Verschiedene türkische und kurdische Organisationen in Bremen sowie die Linkspartei in der Bürgerschaft haben sich gestern für eine friedliche Lösung des gegenwärtigen Kurdenkonflikts stark gemacht. Vor dem Hintergrund eines sich anbahnenden Einmarsches türkischer Militärs in der Kurdenregion im Nord-Irak wurde Kritik an „anti-kurdischen Hetzkampagnen“ der türkischen Seite geübt.

Getragen wird dieser Protest unter anderem von religiösen Minderheitenvertretungen der Yesiden und Aleviten, der Föderation der kurdischen Vereine in Deutschland (YEK-KOM), die für Autonomie der Kurden eintritt, und der türkischen „Konförderation der Demokratischen Rechte in Europa“. Sie wird in einigen Bundesländern als linksextrem eingestuft und vom Verfassungsschutz beobachtet.

Auch in Bremen seien Kurden von Türken bereits als „Verräter“ beschimpft und mit „Strafe“ bedroht worden, sagte der Vorstand von YEK-KOM, Yüksel Koc. Auch ein kurdischer Journalist in Bremen sei bedroht worden. Bei Polizei und Staatsanwaltschaft war bis gestern aber nach Behördenangaben noch kein entsprechender Fall aktenkundig.

Klaus-Rainer Rupp, Abgeordneter der Linken, forderte die Politik auf, den Konflikt „auf europäischer Ebene“ zu stoppen, da man sonst Gefahr laufe, „eine Form von Genozid“ zu unterstützen. mnz