Bezirk stellt neues Ultimatum

KREUZBERG Bewohner der Gerhart-Hauptmann-Schule sollen bis zum 19. März ausziehen

Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hat den BewohnerInnen der besetzten Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg in der vergangenen Woche ein Schreiben übergeben. Darin werden sie aufgefordert, das Haus bis zum 19. März zu verlassen. Das bestätigte am Sonntag Bezirkssprecher Sascha Langenbach. Ein gutes Dutzend der BewohnerInnen hätten die Bezirksvertreter in der Schule angetroffen, dem Rest sei die Nachricht hinterlassen worden, so Langenbach. Rund 40 Personen haben dem Sprecher zufolge einen Hausausweis.

Flüchtlingen vom Oranienplatz hatten die ehemalige Schule Ende 2012 als Winterquartier besetzt. Sie wurde zur Unterkunft für Flüchtlinge, Obdachlose und Roma-Familien. Im vergangenen Sommer forderte der Bezirk die BewohnerInnen – begleitet von einem massiven Polizeiaufgebot – auf, das Gebäude zu verlassen. Ein Großteil packte daraufhin seine Sachen und zog aus.

Der harte Kern der BesetzerInnen jedoch verschanzte sich in der Schule und harrte auf dem Dach aus. Einige drohten bei einer Räumung mit Suizid. Nach einem tagelangen Nervenkrieg verständigten sich der Bezirk mit den BesetzerInnen darauf, dass sie während des Umbaus des Gebäudes in ein offizielles Flüchtlingszentrum in einem Teil des Hauses bleiben durften.

Später forderte der Bezirk die Flüchtlinge unter anderem mit Verweis auf die hohen Kosten zum Auszug bis Ende Oktober auf. BewohnerInnen klagten dagegen. Das Verwaltungsgericht entschied, dass die Schule nicht geräumt werden darf, bevor das Gericht eine abschließende Entscheidung getroffen hat.

Die steht nach wie vor aus. Solange die Gerichtsentscheidung nicht gefallen ist, schließe auch der Bezirk eine Räumung aus, so Langenbach. ALL