FDP warnt vor EU-Klimaschutz

Liberale gegen Kohlendioxid-Pläne des Europäischen Parlaments: Deutsche Auto-Hersteller seien betroffen

„An sich“ handele es sich bei der Absicht des EU-Parlaments, Autohersteller auf niedrigere CO2-Werte zu drängen, „um die richtige Strategie“, sagte Silvana Koch-Mehrin. Allerdings dürfe auf den Klimawandel nicht „mit bürokratischer Regulierungswut“ reagiert werden, fuhr die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Liberalen im Europaparlament gestern in Hannover fort. Das Ziel, künftig 20 Prozent der Autowerbung wie bei Zigarettenwerbung für Umweltinformationen freizuräumen, nannte sie „absurd“.

Der EU-Plan, den Kohlendioxid-Ausstoß der Autoflotten bis 2015 auf 125 Gramm pro Kilometer zu senken, treffe „1 zu 1 die deutschen Automobilhersteller“, sekundierte Niedersachsens FDP-Fraktionschef Philipp Rösler. Der Flottenverbrauch von VW liege derzeit bei 160 Gramm, der von Porsche sogar bei 190. Koch-Mehrin bezweifelte, dass Porsche „binnen Monaten“ den Ausstoß derart stark senken könne. In der Tat: Um dieses Ziel zu erreichen, müsste der Sportwagen-Bauer wahrscheinlich den Volkswagen-Konzern vollständig übernehmen.

Die Grünen attackierten umgehend die „umweltpolitische Geisterfahrerei“ der Liberalen: In China und Kalifornien würden längst viel schärfere Grenzwerte diskutiert, sagte der Fraktionsvorsitzende Stefan Wenzel. Da dürfe Europa „nicht auf dem Seitenstreifen fahren“. KSC