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Der Historiker Heinrich August Winkler wirft Martin Mosebach vor, in seiner Dankesrede zur Verleihung des Büchner-Preises „Geschichtsklitterung“ betrieben zu haben. Mosebach habe ein Geschichtsbild entworfen, in dem die Aufklärung und die Französische Revolution als Irrweg dargestellt würden. „Ich halte das für schlichtweg reaktionär“, sagte Winkler am Dienstag in einem Gespräch mit dem Deutschlandfunk. Mosebach hatte in seiner Rede die terroristische und totalitäre Entwicklung der Französischen Revolution in eine Linie mit dem Nationalsozialismus gestellt.

Alle Bildschirme stehen still, wenn dein starker Arm es will! Die USA ist kurz davor, einen Streik der für Film- und Fernsehen tätigen Drehbuchautoren zu erleben. Die Autoren, die in der Gewerkschaft Writers Guild organisiert sind, fordern eine höhere Beteiligung an den DVD-Umsätzen und an der Internetvermarktung, die Produzentenvereinigung weigerte sich aber bislang, den Autoren mehr Geld zu geben. Heute läuft deren Ultimatum aus. Die Produzenten suchen nun nach Notfallplänen für Sendungen wie „Letterman“. Bei einem richtigen Streik könnte es jedoch ernst werden für die amerikanische Fernsehnation. Beim letzten langen Streik 1988 hielten die Autoren 22 Wochen durch.

Der britische Schauspieler Daniel Craig bleibt James Bond, zumindest für die nächsten vier Filme. Einen entsprechenden Vertrag hat er mit der Produktionsfirma MGM abgeschlossen. Bevor der Bond-Film „Casino Royale“ im vergangenen Jahr in die Kinos kam, war Craig, der Pierce Brosnan als Darsteller des Agenten ablöste, als „zu blond“ und „zu weichlich“ beschimpft worden; hinterher waren alle von seiner Härte begeistert.

Der US-Entertainer Roubert Goulet ist tot. Er starb, wie gestern bekannt wurde, in einem Krankenhaus in Los Angeles an einer Lungenkrankheit. Goulet hatte seinen Durchbruch mit der Hauptrolle im Broadway-Musical „Camelot“, von ihm stammt der Hit „If I Ever Would Leave You“. Zuletzt trat er überwiegend in Las Vegas auf.

Der Schriftsteller Michael Kleeberg wird nächstes Jahr Stadtschreiber der Stadt Mainz. Der 48-Jährige wird damit Nachfolger Ilja Trojanows und erhält ein Stipendium in Höhe von 12.500 Euro. Zu seinen Aufgaben gehört es, zusammen mit dem ZDF eine Dokumentation zu drehen. In der Begründung hieß es, Kleeberg sei ein „herausragender Chronist seiner Generation und der bundesdeutschen Geschichte“. Von ihm stammen das Reisetagebuch „Das Tier, das weint“ und die Romane „Ein Garten im Norden“ sowie „Karlmann“.

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