die anderen zu den Urteilen gegen die Bombenleger von Madrid
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In London warnt die Times: Das Verfahren hat zwei verstörenden Trends unterstrichen: die starke Wirkung extremistischer Ideologie auf junge muslimische Männer und die Leichtigkeit, mit der sie Massenmorde nach dem Vorbild von al-Qaida planen und ausführen können.

In Mailand meint der Corriere della Sera: Die Urteile von Madrid haben diejenigen enttäuscht, die wissen wollten, wer wirklich der Drahtzieher des Massakers war. Entweder haben die zusammengetragenen Elemente nicht ausgereicht, um diesen Hintermann zu identifizieren. Oder es gab keine solche Schlüsselfigur. Im Terrorismus von al-Qaida gibt es so gut wie keine Hierarchie.

In Zürich meint der Tages-Anzeiger: Die Richter in Madrid haben ein klares Bild von den Vorgängen vom 11. März 2004 gezeichnet. Dass sie acht der Angeklagten freisprachen und das Strafmaß für andere weit unter den Forderungen der Staatsanwaltschaft liegt, spricht für die Rechtsstaatlichkeit des Verfahrens. Natürlich gibt es noch Spanier, die wider alle Evidenz an ihren Verschwörungstheorien festhalten. Aber es ist schon viel getan, wenn die größte Oppositionspartei und die zweitgrößte politische Tageszeitung, El Mundo, von nun an mit ihren Theorien nicht mehr jeden Tag die Intelligenz ihres Publikums auf die Probe stellen. Der Prozess war heilsam für Spanien.