die anderen über mehdorns und tiefensees schuld an möglichen bahnstreiks
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Die Neue Osnabrücker Zeitung meint: Es ist bezeichnend, dass Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee in Erwartung der richterlichen Erlaubnis von Streiks im Güter- und Fernverkehr allein den Chef der Lokführergewerkschaft GDL zur Mäßigung aufgerufen hat. Der auch sonst angezählte SPD-Politiker ist mitschuldig an der jetzigen Zuspitzung des Tarifstreits. Tiefensee hätte auch mäßigend auf Vorstandschef Hartmut Mehdorn einwirken müssen, als die Bahn mit einer Art von Gerichtstourismus versucht hat, Streiks der Lokführer grundsätzlich zu verhindern. Denn darüber, dass alle bisherigen Verbote unhaltbar waren, sind sich hochrangige deutsche Rechtsexperten einig.

Die Südwest Presse kommentiert: Der Streit zwischen Lokführern und Bahn wird immer schwerer erträglich, und die Schuldigen sind eindeutig auszumachen. Zwar hat die Lokführergewerkschaft eine miserable Streiktaktik. Aber es war der Bahn-Vorstand, der mit der Prozesshanselei angefangen hat in der Hoffnung, vor Gericht die kleine Gewerkschaft in die Knie zu zwingen. Bahnchef Mehdorn und seine Personalchefin versuchen plump, die Öffentlichkeit gegen die Lokführer aufzubringen mit angeblich großzügigen Angeboten. Wer so agiert, der will nicht wirklich verhandeln, sondern sein Gegenüber in die Kapitulation treiben.